„Kulturveränderung ist angesagt, wenn die bestehende Unternehmenskultur die organisationale Leistungsfähigkeit einschränkt.”
Robert A. Sedlák – CEO | Guest Professor of ECNU Shanghai | Leitung Kompetenzteam Familienunternehmen
Die Digitalisierung stellt für viele Unternehmen eine enorme Herausforderung dar. Sie verspricht zwar zahlreiche Vorteile wie die Realisierung neuer Geschäftsmodelle, das Gestalten effizienter Prozesse, das Managen von Big Data sowie einer modernen Kundenansprache und funktionierenden Track und Tracing Systemen, jedoch scheitern viele Unternehmen daran, diese Vorteile zu realisieren. Einer der Hauptgründe hierfür sind die Unternehmenskultur und die damit verbundenen Unternehmenswerte. Während technische Herausforderungen und finanzielle Hürden managerial oft im Vordergrund stehen, wird die Bedeutung der kulturellen Aspekte häufig unterschätzt. Eine Unternehmenskultur, die Veränderungen ablehnt und Innovationen hemmt, wird den Erfolg von Digitalisierungsprojekten erheblich beeinträchtigen oder sogar vollständig zum Scheitern verurteilen.
Grund 1: Widerstand gegen Veränderung
Viele Mitarbeiter und Führungskräfte sträuben sich gegen Veränderungen, besonders wenn lang eingeübte und bewährte Arbeitsweisen aufgegeben werden müssen. Dieser Widerstand gegen Veränderung kann ein erhebliches Hindernis für die Digitalisierung darstellen. Ohne eine Kultur, die Veränderungen zulässt und fördert, bleiben Digitalisierungsbemühungen erfolglos. Ein prominentes Beispiel ist die Einführung von neuen Softwarelösungen, die oft auf Ablehnung stoßen, weil sie die bisher gewohnten Arbeitsabläufe verändern.
Die fehlende Akzeptanz neuer Technologien und Prozesse kann zu einer niedrigen Nutzungsrate und einem Scheitern der Projekte führen. Bei der Einführung von neuen Technologien ist der Faktor Mensch nicht zu unterschätzen.
Lösung: Offene Kommunikation und Mitarbeitereinbindung
- Kultur der Offenheit und Transparenz fördern
- Vorteile der Veränderungen kommunizieren
- Bedenken der Mitarbeiter aufnehmen und ernst nehmen
Grund 2: Mangelnde Kompetenzen
Ein weiteres großes Problem ist der Fachkräftemangel in Kombination mit unzureichenden Schulungsprogrammen. Viele Unternehmen verfügen nicht über genügend Mitarbeiter mit den notwendigen digitalen Fähigkeiten und Kenntnissen. Besonders in Bereichen wie IT, Datenanalyse und digitalem Marketing sind qualifizierte Fachkräfte Mangelware. Dies führt dazu, dass digitale Initiativen oft nicht erfolgreich umgesetzt werden können. Zusätzlich verstärkt sich das Problem durch unzureichende Schulungsprogramme und Weiterbildungsmaßnahmen. Ohne kontinuierliche Weiterbildung entwickeln Mitarbeiter nicht die erforderlichen digitalen Kompetenzen.
Lösungen: Förderung von kontinuierlichem Lernen und Entwicklung
- Kultur des lebenslangen Lernens und kontinuierlicher Entwicklung fördern
- Moderne Lernplattformen, wie Blended Learning einführen und regelmäßig nutzen
- Begleitung On-the-Job zur Vertiefung von neuen Fähigkeiten
- Konzepte zur Bildung und Lernen im Alter
Grund 3: Fehlende Strategie und unzureichende Planung
Ohne eine klare Unternehmensstrategie für Digitalisierung werden entsprechende Projekte nicht mit der notwendigen managerialen Aufmerksamkeit und ausreichenden Ressourcen versorgt. Unklare und nicht messbare Ziele führen dazu, dass Fortschritte nicht bewertet und Erfolge nicht gemessen werden können.
Lösung: Klare Führung und klare Zielsetzung
- Entwicklung und Kommunikation der Digitalisierungsstrategie
- Meilensteine und SMART-Ziele setzen, um Fortschritte und Erfolge zu messen
- Quick-Wins generieren sowie Erfolge kommunizieren und feiern
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Grund 4: Technologische Herausforderungen
Die Integration neuer Technologien in bestehende Systeme ist oft komplex und fehleranfällig, was die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten erheblich verzögern oder sogar verhindern kann. Eine gründliche Planung und Analyse der bestehenden IT-Landschaft sowie eine schrittweise Implementierung neuer Technologien können helfen, diese Komplexität zu bewältigen.
Unternehmen sollten flexible und skalierbare Lösungen wählen, die sich an zukünftige Anforderungen anpassen lassen. Zusätzlich hemmen Sicherheitsbedenken wie die Angst vor Cyberangriffen und Datenverlust die Bereitschaft zur Digitalisierung. Unternehmen, die sich nicht ausreichend gegen Sicherheitsbedrohungen wappnen, zögern häufig, digitale Technologien zu implementieren. Daher sind Investitionen in Cybersecurity und der Aufbau eines robusten Datenschutzmanagements entscheidend, um diese Sicherheitsbedenken zu adressieren.
Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Schulungen für und Sensibilisierung von Mitarbeitern sind ebenfalls notwendig, um die Systeme und das Personal auf dem neuesten Stand zu halten und so die digitale Transformation sicher voranzutreiben.
Lösung: Förderung von Agilität und Flexibilität
- Kultur der Agilität und Flexibilität fördern
- Iterative und flexible Ansätze wie agile Methoden und DevOps-Praktiken nutzen
- Positive Fehlerkultur entwickeln, experimentieren zulassen und aus Fehlern lernen
Grund 5: Finanzielle Unsicherheiten
Hohe Anfangsinvestitionen für neue Technologien schrecken Unternehmen oft ab. Die Kosten für Hardware, Software und Implementierung können beträchtlich sein und die Bereitschaft einschränken, in die Digitalisierung zu investieren. Ein realistischer Business Plan verbunden mit Meilensteinen und Zielsetzungen bilden eine wichtige Grundlage für Investitionsentscheidungen in Digitalisierung. Die Suche nach Förderprogrammen, strategischen Partnerschaften und Finanzierungsoptionen kann den Entscheidungsprozess für Digitalisierungsvorhaben positiv beeinflussen. Ein schrittweiser Ansatz kann helfen, die Investitionskosten zu verteilen und das Risiko zu minimieren. Unternehmen, die den langfristigen Nutzen der Digitalisierung nicht klar erkennen, sind oft nicht bereit, die notwendigen und teilweise horrenden Investitionen zu tätigen. Es ist daher wichtig, den potenziellen ROI (Return on Investment) und die langfristigen Vorteile der Digitalisierung klar zu kommunizieren. Erfolgsgeschichten und Fallstudien können helfen, die Vorteile deutlich herauszuarbeiten und die Entscheidungsträger zu gewinnen.
Lösung: Strategische Investitionsplanung und langfristiges Denken
- Realistischen Business Plan verbunden mit Meilensteinen und Zielsetzungen erstellen
- Langfristigen ROI und Vorteile der Digitalisierung kommunizieren
- Gekonnter Umgang mit der paradoxen Ressourcenverteilung (Ambidextrie: Exploration vs. Exploitation)
- Verständnis für „gute“ und „schlechte“ Kosten entwickeln
Grund 6: Fehlendes Commitment auf Gesellschafter- und Führungsebene
Ohne das glaubwürdige Engagement des oberen Managements und dessen Schulterschluss sind Digitalisierungsprojekte zum Scheitern verurteilt. Es bedarf des Willens und des Wollens sowie der tiefgreifenden Überzeugung, dass die Digitalisierung auf die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens massiv Einfluss nimmt. Wenn das obere Management nicht von der Notwendigkeit der digitalen Transformation überzeugt ist, fehlt es an der strategischer Ausrichtung sowie den notwendigen Ressourcen, was zu Unsicherheit und mangelnder Motivation bei Führungskräften und Mitarbeitern führt. Dies kann dazu führen, dass Digitalisierungsinitiativen ins Stocken geraten oder gänzlich scheitern.
Lösung: Glaubwürdigkeit und Commitment
- Klare Ziele und Meilensteine definieren
- Transparente Kommunikation fördern
- Commitment mit betroffenen Führungskräften und Mitarbeitern
- Verständnis bei den nicht direkt involvierten Führungskräften und Mitarbeitern schaffen
- Regelmäßig über Fortschritte und auch über Rückschläge der Digitalisierungsprojekte glaubwürdig berichten
Grund 7: Fehlende Kommunikation
Eine fehlende offene und ehrliche Kommunikation sowie das Versäumnis, Feedback regelmäßig einzuholen und auszuwerten, führen auf Mitarbeiterebene zur Frustration und Ablehnung von Digitalisierungsprojekten. Ohne eines mindest mittelfristig ausgelegtem Kommunikationskonzept werden die Ziele, Fortschritte und Herausforderungen der Digitalisierungsbemühungen unklar bleiben. Dies führt unweigerlich zu Unsicherheit und Widerstand bei den Mitarbeitern. Eine fehlende Kultur, um Feedback einzuholen und dieses auszuwerten, verursacht organisationale blinde Flecken mit dem Ergebnis, notwendige Interventionen nicht frühzeitig bzw. gar nicht zu planen und durchzuführen. Dies hat zur Konsequenz, dass Führungskräfte und Mitarbeiter ihre Erfahrungen und Ideen in den laufenden Digitalisierungsprozess nicht einbringen und teilen können, sodass die Systemintelligenz nicht zur Wirkung kommen kann. Ein Ergebnis ist, dass die Akzeptanz der digitalen Veränderungen auf der Strecke bleibt und die laufenden Digitalisierungsprozesse nicht kontinuierlich verbessert und angepasst werden können.
Lösung: Offene Kommunikation und eine Kultur des „Zuhörens und Verstehens“
- Kommunikationskonzept entwickeln
- Regelmäßige Feedback-Schleifen etablieren, um Meinungen und Empfindungen gezielt einzuholen
- Dreiklang zwischen Sozialebene, Fachebene und Prozessebene gekonnt spielen
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Telefon:+49 151 15069863
Weitere Informationen anfordern:hueer@spconsulting.de
Leitung Kompetenzteam Unternehmenskultur | Senior Projektmanagerin
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