Der schwarze Schwan
Abhängigkeit von Gas aus Russland – Fatale Fehleinschätzungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
In der Pandemie haben Organisationen schnell gelernt, wie sie mit dem Corona-Virus umzugehen haben. Pandemien verlaufen nach Naturgesetzen und wir konnten uns darauf einstellen, was wir zu erwarten und wie wir damit umzugehen haben.
Der aktuelle Ukraine-Krieg läuft nicht nach Naturgesetzten ab, ebenso wenig wie die Entwicklungen und Entscheidungen, die dorthin geführt haben. Wir mussten miterleben, wie Politik und Wirtschaft sich durch gravierende Fehleinschätzungen leiten ließen.
Soziale Systeme neigen dazu, etwas Unerwartetes in etwas Erwartetes umzudeuten, sodass das eigene Bild von der Welt bestätigt werden kann. Der Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb beschreibt dieses Phänomen in seinem Buch „Der Schwarze Schwan: Die Macht unwahrscheinlicher Ereignisse“.
Aus systemisch-konstruktivistischer Perspektive lässt sich erklären, weshalb soziale Systeme dazu tendieren, den schwarzen Schwan zu negieren oder in einen weißen Schwan umzudeuten.
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Der schwarze Schwan
Historische Hintergründe der Metapher
Das Bild des schwarzen Schwans wurde bereits vom römischen Satiriker Juvenal verwendet. Da zur Zeit des Römischen Reiches schwarze Schwäne in Europa gänzlich unbekannt waren, verwendete der Satiriker das Bild des schwarzen Schwans häufig scherzhaft als Redewendung für absolut unmögliche Ereignisse.
Nachdem der australische Kontinent entdeckt wurde und in der Folge 1697 tatsächlich schwarze Schwäne gesichtet werden konnten, wandelte sich die Redenswendung in der englischen Sprache zur Metapher für ein sehr unwahrscheinliches, aber dennoch mögliches Ereignis.
Der schwarze Schwan wird weiß geredet
Wie kann man dieses Phänomen erklären?
Nach systemischem Verständnis haben Organisationen ihre eigenen Geschichten, Bilder und Pfadabhängigkeiten. Die Vergangenheit wird als Modell für die Zukunft genommen. Somit schaffen sich Organisationen ihre eigene Konstruktion über die Wirklichkeit, oftmals ohne Bezug zur Realität. Eine Organisation sieht, was sie sieht – sie sieht in der Regel nicht, dass sie nicht sieht, was sie nicht sieht. Wenn es nach bestehendem und akzeptierten Verständnis keine schwarzen Schwäne gibt, dann werden sie auch nicht wahrgenommen. Die Folge ist, dass Phänomene entweder nicht gesehen oder falsch gedeutet werden.
Das Problem der Selbstbezüglichkeit von Organisationen schlägt zu. Bemerkenswerte, beispielhafte Folgen: Finanzkrise, sozioökonomische Konsequenzen durch die Corona-Pandemie oder der Klimawandel.
Ereignisse mit massiven sozialen, ökologischen oder ökonomischen Folgen wurden im Voraus nicht erwartet und bedrohen die Geschäftsmodelle etablierter Organisationen. Im Nachhinein erscheinen die Entwicklungen erklärbar und die Welt fragt sich, warum sie nicht darauf vorbereitet war.
„Die Entdeckung des ersten schwarzen Schwans mag für einige Ornithologen eine interessante Überraschung gewesen sein, aber darin liegt nicht die Bedeutung der Geschichte. Sie veranschaulicht eine starke Einschränkung unseres Lernens aus Beobachtungen oder Erfahrungen und die Zerbrechlichkeit unseres Wissens. Eine einzige Beobachtung kann eine allgemeine Aussage entkräften, die sich aus jahrtausendelangen bestätigenden Sichtungen von Millionen von weißen Schwänen ableitet. Alles, was man braucht, ist ein einziger schwarzer Vogel.“
– Nassim Nicholas Taleb
Forscher in den Bereichen Statistik, Stochastik, Epistemologie und ehemaliger Finanzmathematiker
(Bildquelle: Wikimedia Commons)
Erklärt die Metapher des schwarzen Schwans aktuelle Herausforderungen?
Vernetzungsveranstaltung für Entscheider in Wirtschaft, Verwaltung und Politik
Am 26. Oktober 2022 haben wir eine Vernetzungsveranstaltung organisiert, in der Guest Prof. Robert A. Sedlák die Bedeutung des Schwarzen Schwans im Hinblick auf aktuelle organisationalen Herausforderungen hervorgehoben hat.
Sichern Sie sich über die nachfolgenden Kontaktfelder die Präsentationsmaterialien der Veranstaltung, inklusive der sechs wesentlichen Hebel, um einerseits schwarze Schwäne frühzeitig zu erkennen und andererseits Kommunikationsstrukturen und -routinen im Unternehmen so zu gestalten, dass die entsprechende Bedeutung organisational und wirksam verarbeitet werden kann.
Laden Sie die digitale Präsentation kostenlos herunter. Wenden Sie sich bei Fragen oder Anmerkungen gern an unser Front-Office – bei Bedarf organisieren wir einen Austausch mit unseren Berater:innen für entsprechende Entwicklungsfelder.
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Wir versetzen Sie in die Lage, einen nachhaltigen Strukturwandel einzuleiten und Ihre Organisation zur laufenden weiteren Selbsterneuerung unter Berücksichtigung wesentlicher Veränderungen in relevanten Umwelten zu befähigen.
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Beratungselemente, um den schwarzen Schwan in den Blick zu nehmen
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Der schwarze Schwan – Welche Relevanz besteht für Ihre Organisation?
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Frédéric Sedlák
Senior Berater und Prokurist
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